Jetzt ist es raus. Jenes Magazin, an dem ich die vergangenen Monate gearbeitet habe. Was jetzt lautet sein Titel – was gleichzeitig als Programm zu verstehen ist. Zu zeigen nämlich, was jetzt ist. Die Zielgruppe lag mir als studierter Pädagoge nahe: Lehrerinnen und Lehrer an berufsbildenden Schulen. Womit dann auch mein profaner Handelsschul-Abschluss wieder etwas an Bedeutung gewinnt.
Das Magazinkonzept für Was jetzt habe ich im Auftrag von buero8 für den Manz Schulbuchverlag entwickelt, dessen Geschäftsführer so klug ist, nicht auf schnödes Corporate Publishing zu setzen (was ich auch nicht gemacht hätte), sondern dem Journalismus seinen freien Lauf zu lassen. Hier gibt es ein Issuu zum Durchblättern.
Also: Schule nicht als Arbeits- und Lernort, sondern als Lebensraum, in dem Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Einstellungen zusammen kommen. Ergo auch keine Jubel-Nummer für Stakeholder aus Politik und Pädagogik, sondern ein Magazin, in dem Lehrerinnen und Lehrer Antworten finden, auch auf unangenehme Fragen: Warum etwa Handelsakademien und Handelsschulen immer mehr Schüler verlieren.
Gleichzeitig soll Was jetzt zeigen, welche außergewöhnlichen Projekte und Ausbildungen an Österreichs BMHS mittlerweile geboten werden. Tatsächlich hat mich – notorisch skeptisch wie ich bin – das Engagement vieler Lehrerinnen und Lehrer positiv überrascht. Es passiert doch einiges im viel geschmähten österreichischen Bildungssystem. Und zwar Gutes.
Bildung heißt ja nicht meinen, sondern wissen. Zusammenhänge herstellen. Denkanstöße liefern. Diesem Anspruch folgt ein eigenes Schwerpunkt-Thema, das in jeder Ausgabe verhandelt wird. In der Debüt-Edition geht es um das Thema Vertrauen. Welche Rolle spielt diese rätselhafte Einstellung, dieses Gefühl, im Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern, im Beruf, im Wirtschaftsleben?
Immerhin 28 Seiten haben wir uns für die Antworten Zeit gelassen, haben Pädagogen, Schüler und einen echten Vertrauensforscher zu Wort kommen lassen. Ich garantiere die Vermeidung von Ex-Cathedra-Journalismus.
15.000 Exemplare hat die erste Ausgabe von Was jetzt, das sich übrigens hier abonnieren lässt. Die Homepage ist sehenswert, wer einen interessanten Newsletter will, um sich mit News und Stories aus der Welt von Was jetzt zu versorgen, wird hier bedient.
Kein Teamwork ohne Danksagung, vor allem an das buero8, dessen Art- und Kreativ-Direktor sein Vertrauen in mich gesetzt hat und der ein Vollwert-Magazin gestaltet hat, das in seiner Anmutung und Bildsprache weit über klassisches Corporate Publishing hinaus geht. Das klingt etwas schwelgerisch. Ist aber so. Außerdem hat er mich viel, sehr viel übers Magazin-Machen gelehrt. Dafür ein ganz spezieller Dank.
Danke nicht zuletzt an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich kurzfristig motivieren ließen, bei diesem Projekt mitzumachen, allen voran den Universal-Könner Christian Seidel. Fotograf Christopher Mavrič hat seine Nikon auf Dauerfeuer gestellt – und dennoch pädagogisch wertvolle Bilder angefertigt. Ihr alle habt mein Vertrauen nicht enttäuscht.