Für mich persönlich und auch sonst war das Treffen mit Raúl Rojas einer der spannendsten, interessantesten Termine der jüngeren Vergangenheit. Denn nur nominell forscht der Professor für Künstliche Intelligenz an der Freien Universität Berlin an der Zukunft der Mobilität.
Rojas, einer der ersten Wissenschafter, der sich in Europa mit dem Thema Autonomes Fahren auseinandergesetzt hat, hat sich als großer Universaldenker entpuppt, dessen Forschungsansatz weit über Dioden und Umfeld-Scanner hinaus reicht.
Der gebürtige Mexikaner ist einer, der die möglichen sozialen, wirtschaftlichen Verwerfungen, die die Autonome Mobilität mit sich bringen kann, mitdenkt. Denn nur so, das habe ich während unseres dreistündigen Gesprächs in seinem Büro im Berliner Dahlem Center erfahren, können Roboterautos nicht nur das „Next Big Thing“ der Automobilindustrie, sondern ein integraler Teil unserer Gesellschaft werden.
Rojas‘ größte Stärke ist übrigens: Ängste zu nehmen. Mit gelassener Routine nimmt er grassierende Hysterien und Sorgen (Der gläserne Mobilist, das angebliche Ethik-Dilemma in der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine, die Hüftschuss-Argumente der notorischen Bedenkenträger) auseinander. Für mich ein Lehrstück, wie man mittels Vernunft und Sachlichkeit aktuelle Klick-Bait-Schlagzeilen auseinander nimmt.
Mein Porträt von Raúl Rojas, der nebenbei auch noch das Amt des Cheftrainers des Roboterfußballteams der FU Berlin bekleidet, ist im aktuellen Terra Mater nachzulesen. Es lohnt sich!