Im Stundenhotel

Ein Stundenhotel ist so etwas wie das Schmuddelkind unter den Beherbergungsbetrieben. Man kennt sie – aber war natürlich noch nie dort. Das hat mich natürlich gereizt. Wer betreibt diese Etablissements? Wer sucht sie auf? Und warum wird die Zahl der einschlägigen Hotels immer geringer?

Aufgeladen mit diesen und ähnlichen Fragen habe ich mich in die Goldene Spinne, eines der letzten Stundenhotels Wiens, begeben. Der Besitzer war so freundlich, und hat mir die Möglichkeit gegeben, das Leben und Treiben in dieser Institution hautnah mitzufolgen – indem er mich kurzerhand als Aushilfs-Portier eingestellt hat.

Zwei Tage und Nächte war ich in der Schaltzentrale der klandestinen Ekstase. Zwei Sorgen lasteten während dieser Zeit auf mir. Die kleinere: Was mache ich, wenn jemand zur Tür herein kommt, der mich kennt? Die ungleich größere: Was mache ich, wenn jemand zur Tür hereinkommt, den ich kenne?

Nun: Das Ergebnis meiner In-Depth-Reportage ist nun in der aktuellen Österreich-Ausgabe der ZEIT nachzulesen. Ich bedanke mich beim Besitzer des Hotels „Goldene Spinne“ sowie bei seinen beiden sehr geduldigen Rezeptionisten für die aufmerksame Unterstützung während des Kundenverkehrs. Es war eine wirklich tolle, kurzweilige Erfahrung. Einer der Gründe, warum ich Journalist geworden bin.

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