Das Universum des Rudolf Wakolbinger.

Drei Jahre Arbeit für das – wahrscheinlich – größte Stück der Musikgeschichte. Wobei das „größte“ sich in erster Linie auf die Menge der Notenzeichen bezieht: 1,6 Millionen sind es, die der Komponist Rudolf Wakolbinger benötigt hat, um das Weltall, genauer: die Entstehung des Weltalls zu vertonen. Wie er das gemacht hat, wie er seine Expansion of the Universe zum Klingen brachte, habe ich in einer Reportage für den STANDARD beschrieben.

„Es war ein extrem sadistisches Projekt“, hat er mir erzählt, als ich bei ihm in seiner Einzimmer-Wohnung in Wien-Landstraße war. Vor dem Fenster der ebenerdigen Behausung in einem abgewohnten Gemeindebau: Gitterstäbe. Ein paar Meter dahinter: eine Hausmauer, deren Farbe man als  glatten Verstoß gegen die Menschenrechte bezeichnen könnte. Sogar der Flakturm im nahen Arenbergpark wirkt im Vergleich zu dieser tristen Ecke wie eine Skulptur von Niki de Saint Phalle. Beinahe, zumindest. 

Auf meine abschließende Frage, was das Stück für ihn für eine Bedeutung habe, hat Wakolbinger lange überlegt, um mir schließlich diesen Merksatz ins Brevier zu diktieren: „Es geht darum, dass die Phantasie expandiert.“

Die Transformation des Stücks von jener Version, die bei der Klanginstallation in der Pfarrkirche St.Andrä/Graz  immerhin 216 Lautsprecherboxen versorgt hat, in eine konsumfreundliche Variante, die den Sound des Weltalls durch zwei Boxen jagt, ist übrigens in Ausarbeitung. Die Computer rechnen noch. (Wiewohl diese Schmalspurvariante wahrscheinlich ähnlich aussagekräftig ist, wie ein Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Tennisstüberl in Hannersdorf.)

Einige Fotos der Klanginstallation in der Pfarrkirche St.Andrä gibt’s jedoch. Und zwar hier:

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